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So klingt Beethoven im Wohnzimmer - bei Grunes in Helmstedt

Melanie Specht

Braunschweiger Zeitung. Helmstedt.

In Helmstedt gaben sich am Sonntag die ganz großen Komponisten sprichwörtlich die Klinke in die Hand. Während ab 17 Uhr in der Stephani Kirche Bachs Weihnachtsoratorium erklang, gastierte Beethoven bereits um 15 Uhr im Wohnzimmer der Familie Grune. Möglich gemacht hatte dieses Konzert Deutschlands großes Hauskonzerte-Event „Beethoven bei uns“ zum Auftakt des Beethoven Jubiläumsjahr 2020.


Dass eines dieser Hauskonzerte – in Niedersachsen sind es nur 26 – bei Margit und Axel Absalom Grune stattfand, sei Zufall gewesen, berichtete die Hausherrin. Man habe sie gefragt, ob sie jemanden wüsste, bei dem ein Event zum Auftakt des Beethovenjahres ausgerichtet werden könnte, vielleicht eine Lesung. „Im Rahmen des Gesprächs erwähnte ich beiläufig, dass bei uns im Wohnzimmer ein Steinway-Flügel steht. Ja, und damit war die Sache irgendwie klar“, blickte Margit Grune schmunzelnd zurück.


Doch besser hätte es für die Besucher, um es salopp zu formulieren, nicht laufen können. Mit Juan Penalver Madrid, ausgezeichnet mit international renommierten Musikpreisen, hatten die Grunes nämlich nicht nur einen erstklassigen Konzertpianisten im Freundeskreis, der sich sofort bereit erklärt hatte, bei dem kostenlosen Hauskonzert mitzuwirken.


Da Axel Absalom Grune selbst Musiker und Komponist und sein großräumiges Wohnzimmer quasi sein Arbeitszimmer ist, entpuppte sich dieser Raum dann noch in puncto Akustik als echte Überraschung. Kurz gesagt, mit geschlossenen Augen hätte man meinen können, man befände sich in der ersten Reihe eines Konzertsaals – Schwingboden und Akustikdecke sei dank. Großartig. Zumal die Musikauswahl mit Beethovens „Appassionata“ und der „Mondscheinsonate“ sowie Gershwin und Glass zum Auftakt wahrlich keine Wünsche offen ließ.


Im Fazit erlebten die Gäste ein Hauskonzert, das sämtliche Erwartungen übertroffen haben dürfte. Hätten die fantastischen Gastgeber Margit und Axel Absalom Grune in der Pause nicht Getränke und Fingerfood gereicht, man hätte tatsächlich meinen können, man würde ein Konzert in einem der ganz großen Konzerthäuser besuchen. In diesem Sinne: vielen Dank für dieses einmalige Erlebnis.


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